Auch, wenn wir dieses Thema so gerne aus unserem Gedächtnis streichen würden, so ereilt es jeden von uns. Es wird die Zeit kommen, da werden wir uns von den geliebten Wesen, welche uns Monate und viele Jahre begleitet haben, verabschieden müssen.

Dieser Text war für mich sehr schwer zu schreiben, da ich schon für viele meiner Tiere über Leben und Tod entscheiden musste und mir immer das Herz entzwei gerissen wurde. Dieses Thema ist sehr emotional und mit vielen Tränen und Schmerz verbunden. Dennoch gehört es unweigerlich zu der Haltung von Haustieren dazu und wir sollten uns ernsthaft damit auseinander setzen.

Der sanfteste Tod ist der eines Herzstillstandes aufgrund von Altersschwäche. Die Tiere haben ein glückliches Leben geführt. Sie sind ruhig und genießen ihren Lebensabend. Gestalten Sie jeden Tag so, als wäre es der letzte, denn es könnte der letzte gewesen sein. Über Nacht verabschiedet sich unser geliebtes Familienmitglied still und leise von seinen tierischen Freunden, denkt in lieber Erinnerung an uns und ist bereit für den endgültigen Gang über die Regenbogenbrücke. Wir konnten uns dann nicht von ihm verabschieden, aber wir wissen, dass unser Schatz in Frieden gegangen ist.

Dennoch kann es passieren, dass ein gesundes und junges Tier eines Tages plötzlich regungslos im Gehege liegt oder ein krankes, aber stabiles Tier plötzlich den Gang über die Regenbogenbrücke antritt. Dieser sehr plötzliche Tod mag für uns besonders schmerzvoll sein, aber lässt sich leider oft nicht verhindern. Um ihre anderen Haustiere zu schützen, ist es angeraten, das verstorbene Tier obduzieren zu lassen, oder aber mit den zurückgebliebenen Tieren eine genaue Gesundheitsuntersuchung mit Kotprobe durchführen zu lassen.

Die Euthanasie

Wenn ein Tier schwer krank ist, es keine Heilung mehr gibt, das Tier sich quält, es offensichtlich den Kampf aufgegeben hat, dann sollten wir im Sinne unseren geliebten Gefährten handeln und ihn von seinen Schmerzen und Qualen erlösen. Auch wenn in uns der Schmerz sehr tief sitzt, dürfen wir nie über unsere Gefühle, die Wünsche unserer Schützlinge vergessen. Wenn Sie in deren Augen sehen, dann wissen Sie, was ihr Wunsch ist. Respektieren Sie den Wunsch ihres Tieres. Wir dürfen sie nicht leiden lassen, nur weil wir sie noch nicht gehen lassen wollen. Da schaden Sie dem Tier mehr, als Sie wollen. Zögern Sie den Gang zum Tierarzt nicht unnötig heraus. Lassen Sie ihr geliebtes Tier nicht einen qualvollen Tod durch die Krankheit sterben!

Schenken Sie ihrem Schatz noch ein paar schöne Stunden, Tage, Wochen, bis der Tag anbricht, an dem wir uns von ihm verabschieden müssen und ihn sanft in unserem Arm einschlafen lassen. Dieser friedliche, aber von uns bewusst wahrgenommene Tod, ist für uns besonders schwer. Wir sehen zu, wie das Tier langsam, aber friedlich einschläft, nehmen bewusst Abschied und rekapitulieren sein Leben. Wir sagen alles, was wir ihm unbedingt noch sagen möchten. Wir sagen, wie unsagbar sehr wir es lieben. Wir werden es immer in unserem Herzen tragen. Wir denken an Sachen, die wir hätten besser machen können und entschuldigen uns für unsere Fehler. Aber wir wissen, dass unser geliebtes Kaninchen uns vergeben wird und in Liebe an uns zurückdenkt.

Bei einer Euthanasie bekommen die Tiere zunächst eine starke Narkose gespritzt. Sie werden sanft einschlafen und die Atmung wird langsamer. Erst, wenn sie komplett schlafen, schickt Sie der Tierarzt meist aus dem Zimmer, um die tödliche Spritze zu setzen. Sie führt zu einem Herzstillstand. Fragen Sie vor der Euthanasie nach der Vorgehensweise. Eine andere Form ist Tierquälerei.

Der zurückbleibende Partner

Vergessen Sie in ihrem Schmerz nicht die zurückgebliebenen tierischen Freunde. Sie haben einen sehr viel größeren Verlust zu erleiden und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Wenn das verstorbene Tier nicht zu Hause gegangen ist, dann hilft es den Tieren, den verstorbenen Freund zu zeigen. So können sie nochmal Abschied nehmen und wissen, dass er nicht zurückkommen wird.

Wenn nur ein Tier zurückbleibt, dann schenken Sie diesem schnellstmöglich wieder einen Partner. Auch wenn wir daran nicht denken mögen und den verstorbenen nicht ersetzen möchten. Der einsame Partner leidet sehr. Schenken Sie ihm einen neuen Gefährten. Oft sitzt sonst die Trauer so tief, dass sie das Fressen einstellen und binnen kurzer Zeit folgen.

Die Bestattung

Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann vergraben Sie ihr geliebtes Kaninchen bei sich im Garten. Dabei müssen Sie mindestens 50 cm tief graben, damit kein Fuchs oder Hund es wieder ausbuddelt. Wie Sie die Beerdigung zelebrieren, liegt ganz bei Ihnen. Es war ein vollwertiges Familienmitglied und sollte die nötige Aufmerksamkeit erhalten.

Wenn Sie keine Möglichkeit für eine Erdbestattung im eigenen Garten haben und das Tier ungern beim Tierarzt lassen wollen, dann bietet sich die Urnenbestattung an. Das Tier wird in einem Krematorium verbrannt und Sie können der Urne einen besonderen Platz bei sich zu Hause schenken. Eine weitere Möglichkeit bietet ein Tierfriedhof.

Der Schmerz danach

Sie werden die kommenden Tage immerzu an den gegangenen Freund denken. In liebevoller und schmerzvoller Erinnerung werden Sie sich Fotos anschauen oder besonders viel Zeit mit dessen Partner(n) verbringen. Sie werden viele Tränen vergießen und sich vielleicht auch fragen, ob es die richtige Entscheidung war. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um diesen Verlust zu verarbeiten. Irgendwann werden Sie wieder mit Freude an sie zurückdenken.